Freitag, 5. April 2019

Gedanken zum Bedanken

Meine sinnigen Tagesabreißkalender wissen immer so wunderbare Zitate.
Ich freue mich jeden Tag über die vorgeschriebenen Gedankensprünge, die einem helfen sollen, die Gedanken springen zu lassen ... oder so.

Einige Kalenderblätter liegen dann so herrlich lose verstreut auf meinem Schreibtisch bzw. sind in die Seitentaschen der Unterlage eingeklemmt. Meist die Kalenderblätter, die ich besonders sinnig finde, über die ich noch bissel sinnieren möchte ... oder so.

Am 20. Januar beispielsweise gab es dieses zauberhafte Zitat von Benjamin Franklin (1708 - 1790):


Nach Leiden und Verlusten
werden die Menschen
bescheidener und weiser.



Also bis 2015 hätte ich diesem Zitat vollkommen zugestimmt ...
Mit dem Wissen von heute, weiß ich, dass Menschen dann dreister, fordernder und undankbarer werden, den Menschen gegenüber, die hilfreich zur Seite stehen wollen.


Gestern fand sich auch wieder ein bedenkenswertes Zitat von Gustave Flaubert (1821 - 1880)



Reisen macht bescheiden.
Es lässt dich erkennen,
was für einen winzigen Platz
in der Welt
du einnimmst.



Und das ist auch gut so ...
Schön wäre, wenn diese Erkenntnis auch anderen innerlich aufginge.


Heute ist ein wunderbarer Tag, Freitag.

Ich freue mich schon jetzt auf die Nachrichten des Tages. Ich mag diesen zivilen Ungehorsam, insbesondere dann, wenn sich Menschen dadurch selbst schaden. Da kommt so Freude auf, Schadenfreude. (Achtung: Ironie.)

A pro po Schadenfreude. Da haben sie doch jetzt die Veruntreuung von Geldern durch Parteien durchleuchtet und festgestellt, dass 2013 JEDE Partei im Bundestag nicht ganz koscher arbeitete.
Und mit Bedauern wurde festgestellt: 2013 war die AfD noch nicht im Bundestag.

Herrlich!

Nur eben schade, dass da keine Abdankungen bevor stehen.

Mich erfüllt immer noch mit Schmerz, dass Frau Golze gehen musste. Die Verantwortung übernehmen musste, obwohl das, was passierte, von ihr gar nicht beeinflussbar gewesen wäre.
Ich mag diese Frau, ich hatte sie lange in der Regierung gedacht.
Wenn ein Mensch sich bereichern möchte, ist man von seiner kriminellen Energie erschüttert.
Wie kann ein Apotheker Medikamente strecken ...
Was ich mich da immer wieder frage: Woher hat er die überzähligen Verpackungseinheiten, die dann originalgetreu rüber kamen? Manches kann man einfach nicht nachvollziehen, nicht verstehen.

Verstehen kann man in der jetzigen Zeit sowieso vieles nicht mehr.


Also widme ich mich dem Schönen: Den Blümchen.

Und dem Osterspaziergang.


A pro po Goethe. Ob er heute noch diese Worte anzuwenden wüsste?


Mag die geistige Kultur nun immer fortschreiten,
mögen die Naturwissenschaften 
in immer breiterer Ausdehnung und Tiefe wachsen
und der menschliche Geist sich erweitern,
wie er will -
über die Hoheit und sittliche Kultur des Christentums,
wie es in den Evangelien schimmert und leuchtet,
wird er nicht hinauskommen!

(11. März 1832)


Sicher, denn schimmern und leuchten von Evangelien hat ja nix damit zu tun, wie sich die Würdenträger des Christentums gebärden ...

Mein Empfinden: Der Papst hat wohl auch nichts von seinem Amt verstanden.

Nicht er wird geehrt, sondern die Ehre gebührt dem Fischerring, der Petrus gehört haben soll.
Wie kann der Sterbliche es wagen, diesem göttlichen Ring die Ehrerbietung zu verweigern?
Fragt man sich so.
Aber an sich ist es mir ... EGAL.
So wie man manche Staatsoberhäupter kaum noch toppen kann,
kann man es mit dem Papst wohl auch nicht.
Bescheidenheit und Demut kann man auch in Amt und Würde tragen.
Ohne andere Menschen zurückzuweisen, zu verunsichern, zu beschämen, zu demütigen.


Freuen wir uns auf die Osterzeit. Und dem "Urbi et orbi".

Ich bin ja eh schon voller Vorfreude auf den Wahlrummel,
freue mich über die Freitagsdemonstrationen
und kann nur sagen: Auf in die sonnigen Zeiten!



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